Demokratischer Konföderalismus. Konzept und praktische Umsetzung in Bakur und Rojava.

Veranstaltung: 8. Dezember | 19 Uhr | Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6

Seit Ende der 70er Jahre kämpft die kurdische Freiheitsbewegung um Selbstbestimmung in Nord-Kurdistan (türkisch besetzt, auch genannt Bakur), initiiert und angeführt von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Als sie auch in Deutschland viele AnhängerInnen fand, wurde 1993 die PKK auf Wunsch der türkischen Regierung in Deutschland verboten und als terroristische Vereinigung eingestuft mit der Folge der systematischen Kriminalisierung ehrenamtlich engagierter KurdInnen.
Im Jahr 1999 wurde der PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan durch ein internationales Komplott vieler NATO Staaten an die Türkei ausgeliefert und sitzt seither auf der Gefängnisinsel Imralı, seit April 2015 in Totalisolation. Kurze Zeit danach begann der bis heute andauernde Krieg des türkischen Staates mit systematischen Menschenrechtsverletzungen gegen die KurdInnen. Nicht nur deshalb, sondern vor allem auch wegen des 2005 ausgerufenen neuen politischen Konzepts des ‘Demokratischen Konföderalismus‘ folgen Millionen von KurdInnen in allen vier Teilen Kurdistans den Ideen dieser politischen Bewegung. Woran liegt das?
Mit dem Demokratischen Konföderalismus gab die PKK endgültig das Ziel eines eigenen Staates und ihre marxistisch-leninistische Struktur auf. Um eine Lösung der ‚kurdischen Frage‘ zu erreichen, fordert die PKK die Demokratisierung der Staaten, in denen KurdInnen leben, um eine Lösung der ‚kurdischen Frage‘ zu erreichen. Auf den Grundlagen von direkter (radikaler) Demokratie, Geschlechterbefreiung und ökologischem Leben findet dieses Konzept seit 2007 Anwendung in Bakur, aber vor allem seit 2011 in Rojava/Nordsyrien.
Nicht nur dort unterstützen aktiv immer mehr Nicht-KurdInnen das Ziel eines friedlichen und gleichberechtigten Zusammenlebens in einer multiethnischen und multireligiösen Umgebung.

Es referiert dazu Ercan Ayboga, Aktivist der Kampagne Tatort Kurdistan, der sich u.a. durch zahlreiche Besuche in Nord-Kurdistan, Rojava und Süd(Irakisch)-Kurdistan ein Bild davon machen konnte.

Eine Veranstaltung des Bündnisses ‚Frieden für Kurdistan‘ in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung