TAG X – Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf +++Uhrzeit geändert+++

Zum Einmarsch der türkischen Armee in Rojava oder dem Tod eines der Hungerstreikenden auf die Straße.

Treffpunkt Tag X

18 Uhr Lorenzkirche

Emanzipatorisches Gedankengut und linke Errungenschaften werden überall auf der Welt angegriffen. Hier in Deutschland sehen wir das zum Beispiel am unmenschlichen Umgang mit Geflüchteten, dem neuen Polizeiaufgabengesetz(en), dem Integrationsgesetz und dem stetigen Abbau des Sozialstaates.

In vielen europäischen Ländern erstarken rechte Bewegungen und kommen sogar an die Regierung. In weiten Teilen der Welt wüten Kriege von islamistischen Milizen und anderen Interessenvertretern imperialistischer Mächte. In Venezuela sehen wir gerade wieder wie schnell das Gerede der Herrschenden von Demokratie ihren Wert verliert, wenn es darum geht den Einfluss imperialistischer Staaten in noch nicht kontrollierten Gegenden zu stärken.

Die Verlierer in diesem Spiel um Macht, Hegemonie und Ressourcen sind klar –

Viele reden von einem globalen Rechtsruck.

Und ja dieser ist sichtbar, der Trend geht schon länger dorthin, Errungenschaften der lohnabhängigen Klasse oder Minderheiten Stück für Stück auszuhöhlen. Die Profite einiger weniger werden über die Würde von Menschen und über die Gesundheit dieses Planeten gestellt. Durch CSU, AfD, PEGIDA und Co. sind rassistische, zum Teil faschistische Parolen wieder salonfähig geworden und werden ungeniert auch von anderen Politikern benutzt.

Wir wollen weltweit ein System, das durch Werte wie Humanität, Gleichheit und Solidarität glänzt. Nicht durch das hemmungslose Ausbeutung von Mensch und Natur.

Deutsche Interessen, deutsches Geld, deutsche Waffen morden mit in Rojava

Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf

Im mittleren Osten wird rebelliert. In Rojava lehnt sich die Bevölkerung gegen Faschismus und religiösen Fundamentalismus auf und versucht eine Gesellschaft zu bilden, die sich befreit von patriarchaler Unterdrückung, Nationalismus und religiösem Fundamentalismus; eine Gesellschaft, die produziert, um gut zu leben, nicht um Mehrwert für einige Wenige zu schaffen.

Doch die Kämpfer_innen in Rojava müssen ihre emanzipatorische Idee und ihren Lebensentwurf nicht nur gegen islamistische Milizen verteidigen. Im Nato-Mitgliedsstaat Türkei haben die Genoss_innen einen ebenso großen Feind gefunden. Angeführt von Präsident Erdogan hat die AKP-Regierung alles dafür getan, die Rebellion in seinem eigenen Hoheitsgebiet zu zerschlagen, und das mit übelsten Mitteln. Von Massakern an der Zivilbevölkerung wie zum Beispiel in Cizre, ausgeführt von NATO- Soldaten, über das Zerstören des Weltkulturerbes, um die Identität der Kurd_innen weiter nichtig zu machen, bis hin zum Versuch der Vernichtung jeglicher ziviler Opposition durch das Einsperren Aller, die es wagen Kritik an den undemokratischen ja fast schon faschistischen Zuständen zu äußern und von einer anderen Welt zu träumen.

Nun konzentriert sich Erdogan auf Rojava. Natürlich kann er keine freiheitliche Gegenmacht an seinen Grenzen dulden. Mit dem Angriff auf Afrin hat Erdogan gezeigt, dass er die unmenschlichen Mittel, die er gegen die Bevölkerung in seinem eigenen Land angewandt hat, auch in Rojava anwenden wird.

Mit Fassungslosigkeit und Wut nehmen wir die Gleichgültigkeit Deutschlands als selbsternannte Bastion der Menschenrechte zur Kenntnis. Die Angriffe auf Menschenrechte werden genau wie die jüngsten Angriffe Erdogans auf die fortschrittliche Bewegung in Rojava verschwiegen. Durch die stetige Kollaboration mit dem Faschisten Erdogan, seiner Regierung und dem türkischen Kapital wird einmal mehr offensichtlich, dass auch Deutschland, als einem der imperialistischen Kernländer, emanzipatorische, freiheitliche Selbstverwaltungsstrukturen weltweit ein Dorn im Auge sind.

Seit 20 Jahren sitzt Abdullah Öcalan, der Vorsitzende der PKK in Haft. Die Hoffnung der türkischen Regierung, so auch den Kampfwillen der kurdischen Freiheitsbewegung wegsperren zu können, erwies sich als großer Irrtum. So wie der Wille für die Freiheit der Kurd_innen und aller unterdrückten Volksgruppen nicht gebrochen wurde, ließ sich auch die Loyalität und Solidarität zu dem Mitbegründer der PKK nicht brechen.

Das zeigt sich auch in den Hungerstreiks der letzten 100 Tage. Angestoßen von Leyla Güven aus dem Knast in Amed, begaben sich hunderte Genossinnen und Genossen weltweit in den Hungerstreik, um die Freilassung Öcalans zu erwirken.

Wir schließen uns der Forderung an, Abdullah Öcalan freizulassen und ergänzen sie durch die Forderung alle politischen Gefangenen frei zu lassen, ob Mumia Abu Jamal in den USA, oder die Leute, die hier seit dem G20 Gipfel im Knast sind.

Free them all!

Wir sehen es als unsere Pflicht als Revolutionäre, als Humanist_innen und als freiheitsliebende Menschen dieses Aufbäumen des Faschismus nicht ohne weiteres hinzunehmen. Deswegen rufen wir zum einen dazu auf, kreativen Widerstand zu mobilisieren, sich an antiimperialistischer Arbeit zu beteiligen, Kriegstreiber zu entlarven und natürlich sich dem Faschismus überall, auch auf der Straße, entgegenzustellen!

Lasst uns ein Zeichen setzen, das freiheitliche Ideen auf unserer Welt sichtbar macht!

Lasst uns am Tag eines Einmarsches der Türkei in Rojava und dem Tod von Leyla Güven auf die Straße gehen und Ramba Zamba machen!

Solidarität mit Leyla Güven und allen anderen sich im Hungerstreik befindenden Personen.

Für die soziale Revolution

Prolos (Assoziation autonomer Gruppen)

für das Bündnis „Frieden in Kurdistan“